Waren viele Business Schools und Hochschulen (vor allem in den USA) in puncto Berufserfahrung früher oft noch flexibler, hat sich diese mittlerweile als fester Teil der Zulassungsregelung etabliert. Das lässt sich vor allem auf zwei Faktoren zurückführen:
- Zum einen bauen viele MBA-Studiengänge teilweise auf den im Berufsalltag erlernten Erfahrungen und Kenntnissen auf. Zusätzlich zielen sie auf einen regen Austausch zwischen den Teilnehmern ab, so dass diese gegenseitig von ihren Erfahrungen profitieren können.
- Zum anderen erhoffen sich die Anbieter aber auch, dass ihren Absolventen nach dem Abschluss möglichst schnell der Wiedereinstieg in den Beruf gelingt – was sich dann positiv auf das Renommee der Hochschulen auswirkt.
Wie viel Berufserfahrung man mitbringen muss, hängt immer vom individuellen Anbieter ab. In der Regel werden mindestens ein bis zwei Jahre vorausgesetzt, es können aber auch deutlich mehr sein. Bei einem Executive MBA sind manchmal mind. fünf Jahre Pflicht.
Unterschiede kann es auch bei der Anerkennung von beruflicher Erfahrung geben, die schon vor dem Erststudium (z.B. Bachelor, Diplom) geleistet wurde. Während manche Anbieter diese (zumindest teilweise) anerkennen, akzeptieren andere nur professionelle Leistungen, die nach dem ersten Studienabschluss erbracht wurden und einen direkten fachlichen Bezug zu diesem aufweisen.
Tatsächlich gibt es aber nicht wenige Hochschulen und Business Schools, die in puncto Berufserfahrung durchaus einen gewissen Spielraum einräumen oder alternative Leistungen als Zulassungsqualifikation anerkennen. So besteht zum Beispiel die Chance, dass eine sehr gute Abschlussnote des Erststudiums oder eine gute persönliche Begründung mangelnde berufliche Erfahrung ausgleichen können. Andersherum kann die Berufserfahrung an manchen Instituten sogar so hoch gewertet werden, dass sie in manchen Fällen den ersten Hochschulabschluss ersetzen kann und so auch Bewerbern ohne akademische Vorbildung den Zugang zu einem MBA Studium ermöglicht.
Unsicher? Einfach nachfragen!
Sie sind sich unsicher, ob Ihre berufliche Qualifikation für einen Platz im Master of Business Administration Ihrer Wahl ausreicht? Dann sollten Sie sich als erstes an die Studienberatung des jeweiligen Anbieters wenden. Diese können Ihnen sagen, welche bisherigen Leistungen anerkannt werden oder nicht. Außerdem können Sie hier auch erfahren, ob sich auch eine Bewerbung mit einer alternativen Qualifikation lohnt.
Wie oben angedeutet, stellen die EMBA-Studiengänge einen Sonderfall dar. Der sogenannte „Executive Master of Business Administration“ richtet sich gezielt nur an Interessenten mit einer langjährigen Management- und Führungserfahrung, die sich für gehobene Positionen qualifizieren möchten.
In diesem Fall setzen die Anbieter meist eine Berufserfahrung von mindestens fünf Jahren voraus; je nach Studiengang kann es außerdem möglich sein, dass der Bewerber bereits Praxis aus dem Management-Bereich oder einer vergleichbaren führenden Position mitbringen muss.
Alle wichtigen Infos haben wir in einer eigenen Rubrik zum Executive MBA zusammengestellt.