Der MBA Studiengang Personalmanagement bzw. Human Ressource Management verbindet ökonomisches Handeln mit effektiver und zielorientierter Menschenführung, die immer stärker auf wirtschaftspsychologische Erkenntnisse zurückgreift. Auch Schulungen im Bereich Rethorik und Argumentation bzw. sog. Softskills-Seminare können in den jeweiligen Studienverlaufsplänen feste Bestandteile sein
Das Studium für angehende Personalchefs
Mit einem MBA Studium im Bereich Personalmanagement sind Sie der Fachmann für die Gestaltung der innerbetrieblichen Arbeits- und Personalstrukturen eines Unternehmens. Eingangs wurde es ja schon angerissen: Ein gesundes und nachhaltiges Personalmanagement ist heute ein wichtiges Element erfolgreicher Geschäftsführung. Grund genug, nur ausgewiesene Fachleute mit dieser Aufgabe zu betrauen. Aus diesem Grunde werden entsprechende MBA-Programme von immer mehr Bildungseinrichtungen, egal ob Hochschulen, Akademien oder Institute, angeboten.
Personalmanagement aka Human Ressources Management
Neben der klassischen Bezeichnung „Personalmanagement“ findet sich in den einschlägigen MBA-Programmen auch die Bezeichnung Human Ressources Management. Grundsätzlich sind diese Studiengänge ähnlich aufgestellt. Auch der MBA Human Ressources Management behandelt die Themen Personalstruktur und –organisation, Führung und Teambuilding. Dabei finden sich in den Studienverlaufsplänen nicht selten englischsprachige Module, was allerdings für ein MBA-Programm nicht untypisch ist. Zumeist wird der MBA Personalmanagement / Human Ressources Management berufsbegleitend bzw. als Fernstudium angeboten.
Diese Studiengänge integrieren in der Regel das onlinebasierte Selbststudium bzw. das Prinzip „Blended Learning“ in einen Studienverlaufsplan mit recht überschaubaren Präsenzphasen. Dennoch sollten Sie sich über den zeitlichen Aufwand des von Ihnen angestrebten Studiums genau informieren, um einschätzen zu können, ob sich ein nebenberufliches MBA Studium tatsächlich realisieren lässt.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Studium MBA Personalmanagement zu absolvieren. Vor allem der Faktor Zeit spielt dabei eine große Rolle. Grundsätzlich lassen sich die Zeitmodelle so zusammenfassen:
Das MBA Fernstudium basiert auf dem Prinzip des Selbststudiums: Die Teilnehmer erhalten die Studienunterlagen per Post oder können diese online abrufen. Zur Unterstützung bieten die Hochschulen meistens E-Learning-Plattformen an, auf welchen man sich mit Dozenten, Tutoren und Kommilitonen austauschen kann. Oft wird das Fernstudium durch eine Reihe von Präsenzveranstaltungen ergänzt, an denen die Studierenden vor Ort teilnehmen müssen. Diese sind meist als Blockunterricht organisiert. Je nach Hochschule besteht die Möglichkeit, das Fernstudium in einer Voll- oder Teilzeitvariante zu absolvieren.
Im berufsbegleitenden Präsenzstudium, z.B. als Abend- oder Wochenendstudium, werden regelmäßig organisierte Präsenzveranstaltungen von den Teilnehmern besucht. Um die Vereinbarkeit mit dem Beruf zu gewährleisten, finden diese entweder in den Abendstunden der Woche oder an den Wochenenden statt. Den gelernten Stoff vertiefen die Teilnehmer parallel zum Unterricht im zeitlich und räumlich flexiblen Selbststudium.
Natürlich besteht auch noch die Option eines Vollzeitstudiums, bei dem die Studierenden in der Nähe der Hochschule wohnen sollten und mehrmals wöchentlich Vorlesungen oder Seminare besuchen. Da der Großteil der MBA-Angebote im Bereich Personalmanagement allerdings berufsbegleitend ist, finden sich hier nur sehr wenige Vollzeit-Angebote.
Häufig wird in einer ersten Phase zum Einstieg generalistisches Basiswissen vermittelt, um alle Teilnehmer auf einen bestimmten Wissenstand zu heben. Im Anschluss werden dann vertiefende Inhalte angeboten. Das Studium dauert in den meisten Fällen zwischen 2 und 4 Semestern.
Abweichungen sind aber möglich: So bietet die Management Akademie Heidelberg einen Human Ressources Management MBA an, der 21 Monate dauert. An der IU beträgt die Dauer des regulären Studiums 2 bis 3 Semester, als Teilzeitstudium ist aber eine „Streckung“ der Studiendauer auf bis zu 6 Semester, also 3 Jahre, möglich.
Um zu einem MBA-Programm Personalmanagement / Human Ressources Management zugelassen zu werden, wird meistens einschlägige Berufserfahrung im HR- (also Human Ressources) Bereich verlangt. Dort sollte man mindestens zwei Jahre gearbeitet haben.
Viele Anbieter in Deutschland verlangen außerdem ein abgeschlossenes Erststudium, bzw. eine Mindestanzahl an Credit-Points. Bei einigen Anbietern kann allerdings auch ohne vorangegangenes Studium ein MBA-Studium aufgenommen werden, dann ist aber ein Eignungstest obligatorisch. In manchen Fällen werden dann auch zertifizierte Fremdsprachenkenntnisse gefordert.
MBA-Programme sind in der Regel nicht billig, die MBA-Angebote im Bereich Personalmanagement bilden da keine Ausnahme. Hier können nicht unerhebliche Kosten entstehen, über die man sich im Vorhinein informieren sollte. So kostet das MBA-Programm Business Management mit Schwerpunkt Personalmanagement an der UP Transfer Uni Potsdam 17.700 €, an der Management Akademie Heidelberg kostet der MBA Human Ressources Management 21.500 €. Als groben Richtwert kann man sagen, dass ein qualitativ hochwertiges MBA-Studium im HR bzw. Personalbereich im guten, fünfstelligen Bereich liegt.
Zu diesen reinen Studiengebühren kommen in der Regel auch noch Kosten für An- und Abreise, Unterbringung bzw. Verpflegung sowie u.U. Lernmaterial, die bei der Erstellung eines Finanzierungsplanes nicht vergessen werden sollten. Auf der anderen Seite können alle diese Kosten von der Steuer abgesetzt werden.
Viele Wege können zum Ziel führen. Natürlich ist der Weg der Wahl in das höhere HR-Management, ein entsprechendes MBA Studium Personalmanagement/ Human Ressources Management aufzunehmen.
Doch muss das nicht der einzige Weg sein, auf diesem Feld Karriere zu machen. Auch andere MBAs sind in diesem Bereich gut aufgestellt und können Ihnen entsprechende Karrierewege ebnen. So finden sich viele HR Module in den inhaltlich breit aufgestellten MBAs „General Management“.
Auch entsprechende Weiterbildungen im Bereich der Wirtschaftspsychologie bzw. Arbeits- und Organisationspsychologie können ein Weg sein, hier noch einmal nachträglich das eigene Profil zu schärfen.
Wie hier bereits dargestellt wurde, ist ein MBA-Programm mit einigen Kosten verbunden. Hinzu kommt die mitunter nicht unbeträchtliche Doppelbelastung durch Beruf und Studium. Aus diesem Grunde ist die Frage nach dem Benefit nicht unberechtigt:
„Bringt mir das auch was?!“
Sicherlich ist ein MBA-Abschluss keine automatische Sitzplatzreservierung im Unternehmensvorstand und natürlich sollte man Kosten und Nutzen immer realistisch gegeneinander abwägen. Dennoch lassen sich die positiven Aspekte eines MBAs und seine Karriereförderlichkeit nicht von der Hand weisen. Warum? Weil:
- Sie auf diese Weise Ihre Kenntnisse in Ihrem Fachbereich noch einmal erheblich vertiefen
- Weil Sie Ihren Vorgesetzten damit Ihr Engagement für das Unternehmen und Ihre Bereitschaft, neue Aufgaben zu übernehmen, signalisieren
- Weil Sie damit sich und anderen Ihre Soft-Skills unter Beweis stellen, nämlich in dem Sie Arbeit, Familie und Studium nebeneinander organisieren
- Weil Sie durch andere MBA-Studierende sozusagen nebenbei ihren Horizont erweitern können
- Weil Sie während Ihres Studiums erneut wertvolle Kontakte innerhalb Ihres Fachbereiches knüpfen und somit ein wertvolles Netzwerk aufbauen können
Ein MBA Studium ist mit Kosten und Einschränkungen verbunden. Neben den Studien-, Immatrikulations- und Prüfungsgebühren, sind auch noch die Kosten für Unterbringung, u.U. Reisekosten, Verpflegung und Lehrmaterial zu berücksichtigen. Auch die zeitliche Beanspruchung ist nicht zu unterschätzen.
Auf der anderen Seite bringt ein MBA auch viele Vorteile mit sich. Gerade wer in die Führungszirkel eines Unternehmens und damit in neue Gehaltsbereiche aufsteigen will, der sollte über nachgewiesene Führungsqualitäten verfügen. Hier ist ein MBA Studium in der Regel eine gute Wahl, der Karriere noch einmal den entsprechenden Anschub zu geben.
Gerade in Führungsbereichen, wie dem Personalmanagement, sind konsequente Weiterbildung und Zusatzqualifikationen gute Mittel, sich für höhere Positionen weiter zu empfehlen.