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MBA Studium: Finanzierung/ Förderung durch Arbeitgeber

Wie unsere Umfrage unter MBA-Absolventen zeigt, ist die Unterstützung durch den Arbeitgeber eine der wichtigsten Finanzierungsmöglichkeiten. Wie das geht und welche Verpflichtungen man dafür im Gegenzug eingehen muss, haben wir nachfolgend zusammengefasst.

Sag ich´s meinem Arbeitgeber?

Nicht alle Unternehmen unterstützen den MBA, aber viele sehen es positiv, wenn sich ihre Mitarbeiter (nebenberuflich) weiterbilden. Wenn man sich gut mit seinem Chef versteht, sollte es also kein Problem sein, ihn über das MBA-Vorhaben in Kenntnis zu setzen. Das tut auch anscheinend ein Großteil der Studierenden, denn 43% erhalten laut unserer Umfrage einen Zuschuss vom Unternehmen:

Wichtig zu beachten: Es kann durchaus auch negatives Feedback geben, wenn man den Chef von seinem Vorhaben informiert. Professor Jürgen Weigand, akademischer Direktor für die MBA-Programme an der WHU - Otto Beisheim School of Management, hat auch schon erlebt, dass ein Unternehmen den Mitarbeiter an der Teilnahme am MBA Studium hindern wollte. Wobei das eher extreme Einzelfälle sind.

Unterstützung vom Arbeitgeber für den MBA

Was kann ich als Förderung erhalten?

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie das Unternehmen den MBA finanzieren kann bzw. seine Mitarbeiter fördert.

Monetäre Unterstützung

Der Klassiker. Wie auch unsere Umfrage ergeben hat, kriegen viele Studierende (43%) zumindest einen Teil der Kosten vom Arbeitgeber gesponsert. Die finanzielle Unterstützung reicht von 20% bis zu 100% der Kosten für den MBA. Auszüge aus unserer Umfrage, wie der Finanzierungsmix zusammengesetzt war:

  • 50% Arbeitgeber, 50% Ersparnisse
  • 10% Arbeitgeber, 50% Ersparnisse, 40% Kredit
  • 45% Arbeitgeber, 50% Stipendium, 5% Erspartes
  • 70% Arbeitgeber, 30% Ersparnisse

Diese Variante ist auch für Sie als Arbeitnehmer eine sehr gute Alternative zur Gehaltserhöhung, denn auf diese Zuwendung müssen Sie keine Steuern und Sozialabgaben zahlen.

Wichtig: Die Erstattung oder Übernahme von Fortbildungskosten durch den Arbeitgeber an den Arbeitnehmer ist nur steuer- und sozialversicherungsfrei, wenn die Fortbildung im überwiegenden Interesse des Arbeitgebers liegt. Dazu muss die Rechnung des Bildungsträgers zu jeder Zeit an den Arbeitgeber gestellt werden. Eine Rechnungsstellung an den Arbeitnehmer und spätere Übernahme der Kosten durch den Arbeitgeber wird vom Finanzamt nicht anerkannt, ebenso wenn die Rechnung erst ab einem bestimmten Zeitpunkt an den Arbeitgeber gestellt wird. Diesen „Steuerfrei-Bonus“ erhält man also nur, wenn der Arbeitgeber den kompletten MBA fördert.

Unterstützung mit Zeit

Hier ist die Bandbreite sehr groß. Unternehmensberatungen bieten zum Beispiel an, Überstunden zu sammeln und dann dafür mehrere Monate bezahlt freigestellt zu werden. Ähnlich wird es beim flexiblen Arbeitszeitmodell geregelt: Wer eine Zeit lang bei reduziertem Gehalt arbeitet, kann auf diese Weise bezahlte Freizeit für das Studium ansparen.

Manche Unternehmen gewähren zusätzliche Urlaubstage oder übernehmen die Reisekosten. Bei vielen MBA-Programmen kann man zudem Bildungsurlaub beantragen.

Wie überzeuge ich meinen Chef?

Indem Sie eine Verbindung zwischen dem Studium und Ihrer Tätigkeit herstellen. Haben Sie Chancen auf einen Karriereschritt, hin zur Leitung einer Abteilung? Im MBA wird Personalwesen, wie z.B. Mitarbeiterführung, gelehrt. Haben Sie viel mit internationalen Klienten zu tun? Ein MBA mit internationalem Fokus hilft, das eigene Sichtfeld zu erweitern. Möchte Ihr Arbeitgeber in neue Märkte expandieren? Ein MBA kann das Know-how bieten, um erfolgreiches Business Development zu betreiben.

Zusätzlich sollte man ernsthaft vermitteln können, dass man mit dem MBA keinen unmittelbaren Firmenwechsel anstrebt, sondern sich beim jetzigen Arbeitgeber weiterentwickeln möchte.

Leicht wird die Aufgabe nicht immer. Laut Personalmagazin sinkt die Bereitschaft der Unternehmen, ihren Mitarbeitern einen MBA zu bezahlen. Extremes Beispiel: An der Top-Uni Insead finanzieren inzwischen 75% der Studierenden ihr MBA Studium selbst und nicht mehr mit Hilfe des Arbeitgebers. 2006 lag diese Zahl bei nur 7%.

Worauf muss ich mich im Gegenzug einstellen?

Ein Arbeitsvertrag und ein Stift liegen auf einem Tisch.

Natürlich investiert Ihr Unternehmen nicht einfach aus Spaß an der Freud´ Geld in Ihre Weiterbildung. Er möchte daraus logischerweise Vorteile ziehen, zum Beispiel, indem Sie z.B. bei Beratungsprojekten mehr Verantwortung übernehmen können oder eine Abteilung leiten.

Die typische Gegenleistung für die Unterstützung beim MBA ist daher eine Verpflichtungsvereinbarung, dass man nach erfolgreichem Abschluss noch mehrere Jahre im Unternehmen bleibt. Meist liegt die vereinbarte Zeit zwischen zwei und drei Jahren. Alternativ muss man die Studiengebühren anteilig an die Firma zurückzahlen. Solche Rückzahlungsklauseln sind zulässig, vorausgesetzt der Vorteil aus der bezahlten Weiterbildung und die Bindungsfrist stehen in einem angemessenen Verhältnis zueinander. Bei drei bis fünf Jahren Treuepflicht nach dem MBA Studium sehen Arbeitsgerichte meist die Obergrenze.

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